Aus dem Rahmen fallen-eine tänzerische UmRahmung
Aktualisiert: 11. Sept. 2022
"Wenn du glaubst an der Grenze deiner Möglichkeiten angelangt zu sein, bist du nur an der Grenze deiner Vorstellungskraft angelangt"
(www.alphainside.de)

Was wäre gewesen wenn Cinderella wie im Bild aus dem Rahmen gefallen wäre?Wäre sie dann überhaupt Prinzessin geworden? Oder hätte ihr Lebensweg gänzlich anders ausgesehen?
Inspiriert von dem Gedanken wie das Leben wohl für unsere Disneyfigur aus dem Bild gelaufen wäre, fange ich mich an zu bewegen.
Aus dem Rahmen fallen - wie fühlt sich das wohl an?
Ich tanze mal darüber nach...
Ich bewege mich im Rahmen. Meine Bewegungen sind im Rahmen.
Sie sind im Rahmen meiner Möglichkeiten und sie sprengen den Rahmen nicht.
Der Türrahmen begrenzt meinen Bewegungsradius. Er gibt vor, welche Bewegungen ich ausführen und welche ich nur wenig bis gar nicht machen kann. Der Türrahmen bietet mir Halt, ich kann mich anlehnen, ich fühle mich zeitweise auch sicher in ihm. Ich sehe das Holz, die Balken, ich spüre die Kühle - ja da ist etwas woran ich mich festhalten kann. Ich sehe was mich umgibt und ich weiß, was die Aufgabe des Türrahmens ist. Er hält für gewöhnlich eine Tür ja, er trennt auch zwei Räume voneinander, ja, aber für mich in meinem Tanz begrenzt er mein Tun.
Auch wenn es jetzt den Anschein hat, als ob ich Begrenzung grundsätzlich für nicht erstrebenswert halte- keinesfalls. Ich liebe es mich festzuhalten - oft den ganzen lieben Tag lang. Grenzen sind wichtig und auch sehr richtig. Begrenzung gibt Halt, Struktur und Voraussicht. Begrenzung kann auch das kreative Potential enorm fördern. Wer kennt es nicht? Man bekommt Grenzen aufgewiesen und findet dann doch ganz neue und kreative Möglichkeiten.
Begrenzungen gibt es überall. Begrenzungen sind gut. Ein System braucht Begrenzung, oder?
Ich probiere es aus. Hier in meinem Türrahmen.
Was ist, wenn ich mich aus dem sicheren Rahmen bewege?
Was ist, wenn ich aus dem Rahmen falle?
Die Musik beginnt und ich taste meinen Rahmen ab, spüre die Beschaffenheit der Oberflächen, gleite an den beiden Seiten auf und ab. Mein Rahmen ist nach vorne und nach hinten hin offen, es fühlt sich gleichermaßen frei und auch ungeschützt an. Ich merke, dass ich mich eher gezähmt bewege, vorgegeben, im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Ich versuche zu experimentieren und kreativ zu sein- spannend was dabei herauskommt! -und doch ich fühle mich beengt.
"Einfach mal aus dem Rahmen fallen, zur Musik etwas aus der Reihe tanzen, im Anschluss neben der Spur ausruhen, am besten solange bis dem Ernst des Lebens das Lachen vergeht!"
(Quelle Pinterest)
Zuerst eher ein zaghaftes nach "draußen" lehnen. Ein "mal schauen was mich dort erwartet", ein "ob ich falle, ob ich einbreche, wenn ich mich aus dem Rahmen wage".
Dann werden meine Bewegungen mutiger. Es ist, als ob es mir Lust macht, mich auszuprobieren. Wieviel Gewicht kann ich an den Türrahmen abgeben, wie viel meines Gewichtes kann ich der Unbegrenztheit zur Verfügung stellen? Was passiert wenn ich meinen Schwerpunkt verlagere und nur mein Oberköper aus dem Rahmen fällt?
Es ist ein Spiel aus Festhalten und Loslassen. Welche Körperteile lasse ich frei, welche halten mich fest, damit ich nicht kippe?
Und was ist, wenn ich einfach alles einmal loslassen möchte?
Zum Teil fühlt es sich beängstigend an aus dem Rahmen zu fallen.
Gehöre ich dann immer noch dazu? Zu wem eigentlich?
Ich weiß, der Türrahmen bleibt wo er ist. Er sieht mir zu, stoisch, vielleicht auch komplett desinteressiert ob sich jemand in seinem Rahmen bewegt, oder eben nicht.
Ich aber weiß, ich kann mich im Rahmen bewegen und weiß was ich bekomme. Ich kann das Spannungsfeld von Festhalten und Loslassen spüren.
Ich kann schnell und plötzlich oder allmählich aus dem Rahmen fallen, vielleicht nur für das Heute oder für ein wenig länger. Ich muss mich nicht ganz nach "Draußen" lehnen, ich kann auch nur teilweise aus dem Rahmen fallen. Und, ich kann immer wieder zurück! Mich immer wieder festhalten. Das beruhigt mich!
Ich lasse den Tanz ausklingen und meinen Körper zur Ruhe kommen.
Aus dem Rahmen fallen kann sich manchmal verdammt gut anfühlen!!! Und außerdem:
"Nicht jeder der aus dem Rahmen fällt war vorher auch im Bilde!" :)

Erzähl doch mal - wo fällst du gelegentlich aus dem Rahmen oder wo möchtest du dich gerne mal aus dem Rahmen lehnen? Und vor allem, wie fühlt es sich dann an?
Ich freu mich auf deine Erkenntnisse, vielleicht können wir sie ja sogar einmal im bewegten Dialog austauschen :)