Ich will tanzen! Von Hemmungen und nicht-gut-genug-sein-Gedanken
Und von 10 Ideen wie du trotz alledem tanzt :)
Ich bilde mich unglaublich gerne weiter! Und sehr gerne immer wieder! Das letzte Jahr habe ich dazu genutzt meine pädagogischen Fähigkeiten auszubauen. Ganzheitlich. Mit Tanz, Bewegung, Instrumenten und STIMME!
Wer mich kennt weiß, ich eiere oft herum. Sehr lange. Unfassbar lange. Und dann kommt der Moment, da finde ich mich dann in Situationen wieder, die mich ganz schön herausfordern. Vor allem nach dem langen geeiere.
Mich stimmlich und mit Instrumenten auszudrücken ist nicht zwingend neu für mich, aber in der Konstellation, in der ich mich gerade befinde, ist es wahnsinnig herausfordernd. Herausfordernd deshalb, weil ich Mut haben muss, zu meinem Wissen bzw. Nichtwissen zu stehen und Fehler zu machen. Falsch zu singen, nicht genau zu wissen, wie ich die ein oder andere musikalische Struktur erkenne und verwende. Mich ausdrücken, improvisieren, kreieren. Eigentlich Dinge dich sehr mag und ich würde auch sagen, die mir liegen - aber eben auch nur in bestimmten, mir gewohnten Bereichen.
Worauf ich mit dieser privaten Einleitung hin möchte ist, ich bin ganz schön gehemmt! Viele andere haben Spaß sich frei auszudrücken und ich denke mir oft: "Oh nein, nicht schon wieder Improvisation - ich mach doch bestimmt wieder was falsch!"

Viele Menschen mit denen ich schon tänzerisch-bewegt gearbeitet habe, haben mir von den selben Gedanken und Gefühlen berichtet. Ich habe sie alle gehört, aber erst seit letztem Jahr verstehe ich sie auch richtig! Man braucht ganz schön viel Mut sich kreativ, künstlerisch auszudrücken, sich zu zeigen und Fehler zu machen, Mut zur Lücke zu haben, vor allem in Bereichen wo wir noch nicht so geübt sind.
Meine derzeitige Projektarbeit hat auch noch einmal einen ganz neuen Blickwinkel auf die Improvisation gebracht. Improvisation hat leider sehr häufig den Beigeschmack des Beliebigen, Unstrukturierten, Belanglosen und Nichts-Können müssen. Es ist nun aber mal so, dass man auch für das Improvisieren "Etwas" braucht. Nämlich Erfahrung, die sich in Wissen umwandelt, dass dann abrufbar ist, um aus dem Moment heraus zu agieren.
Nun was kann ich aus diesem Wissen und meiner Erfahrung heraus Menschen mit auf den Weg geben, die gerne tanzen wollen und sehr unsicher, gehemmt oder sich (noch) nicht bereit fühlen?
Wenn du darauf wartest irgendwann bereit zu sein, kann es sein, dass du das Jetzt verpasst! Du wirst dir ganz viele Situationen schaffen, in denen du nicht machen musst, wovor du dich ohnehin fürchtest. Ich mache das gern, (ich geh noch schnell aufs Klo, während die anderen beginnen, vielleicht sind sie schon so im Tun, dass es blöd wäre dann reinzuplatzen...). Und vor lauter Furcht, verpasst du tolle Gelegenheiten im Hier und Jetzt zu sein. Also besser gleich zu springen als sich vor dem morgigen Sprung bereits heute zu fürchten. ABER, das klingt so, so viel leichter als es tatsächlich ist, ich weiß :)
Etwas tun, dass ein tatsächliches TUN ist (musizieren, singen, tanzen, bewegen, auch lachen und leben ;)) muss einfach getan werden! Nur über die Erfahrung lernst du dich, dein Bewegungsqualität, dein Ausdruckspotential, deine Freude am Tun usw. kennen und es gibt dir Sicherheit und Vertrauen. FELDFORSCHUNG AHOI!
Steh zu dir! Ja, ich weiß, so einfach gesagt und steht in jedem mehr oder weniger guten Lebensberatungsbuch. Aber als ich begonnen habe in meiner Gruppe tatsächlich zu kommunizieren, dass ich da echt ein kleines Sing- und Musiziernackerbazl bin, war ich sooo erleichtert, es ging mir besser und ich konnte wieder etwas leichter in den Lernprozess finden. Und zuallererst musst DU dich wohlfühlen, um zu lernen und dich auszudrücken - auch das wird dir jedes halbwegs gute (wissenschaftliche) Beratungsbuch erzählen.
Probier es aus. Verschiedene Stile, verschiedene Angebote. Es gibt wirklich schon sehr viel am Markt. Und wenn es nichts für dich ist - dann hast du es ausprobiert und weißt jetzt tatsächlich, dass es (noch) nichts für dich ist.
Gib dich nicht der Illusion hin, dass es NUR so ist, weil andere dabei zusehen oder mitmachen. Ich selbst durfte erleben wie gehemmt ich zu Beginn meiner Tanzreise, alleine in meinem Wohnzimmer ohne fremde Augen und Ohren war. Natürlich macht es etwas, wenn wir mit Zusehern tanzen, uns innerhalb einer Gruppe bewegen, uns öffnen. Das ist nicht immer leicht! Aber überprüfe mal ganz genau was DU über dich, deine Bewegungen, deinen Ausdruck denkst. Oft sind es die eigenen Stimmen, die viel, viel kritischer und teilweise auch boshafter sind als die Gedanken der anderen. Du weißt nämlich gar nicht was der andere denkt- gut so. Ist nämlich wirklich auch seine Sache!
VERGLEICHE DICH NICHT! Mit niemandem. Nicht mit anderen Teilnehmern, nicht mit der Gruppenleitung, nicht mit dem Nachbarn, der Nachbarin, dem YouTube Star usw... vergleiche dich wenn mit deinem gestrigen Ich ;) (auch nicht neu)
Spüre deinen Körper. Yoga, Pilates, Tanzen, Bewegen, Meditieren, Massagen u.v.v.m. Es hilft ein gutes und sicheres Körpergefühl zu bekommen. Es hilft dir dabei verbale Anleitung umsetzen zu können, weil du FÜHLST von was gesprochen wird. Es kann auch helfen besser zu verstehen, wie Bewegung funktioniert - auch das ist wichtig. Vor allem aber, hilft es dir dabei zu spüren was sich für dich gut anfühlt und wo deine Grenzen sind und auch wenn wir diese gerne sprengen oder übergehen, meistens, nicht immer, aber meistens wissen wir, wann die Grenze erreicht ist.
Setz dir Kopfhörer auf und tanz durch die Wohnung. 3 Sekunden oder 3 Stunden, das Vertrauen in dich und deinen Körper hilft beim Vertrauen fassen in deine ganz eigene Ausdruckskraft.
Beobachte dich, wie drückst du dich gerne aus? Was machst du, um dich mitzuteilen? Wie machst du es? Sehr kraftvoll? Leicht und zart? Raumfüllend oder sehr eng um deine Mitte? (hier sind wir schon total in den tänzerischen Parametern!!!). Du kannst dabei so viel über dich lernen und erkennen, was du und dein Körper an Ausdrucksmöglichkeiten brauchen.
Wenn es nicht der Tanz ist, dann drück dich aus, worüber auch immer du dich wohlfühlst- Es geht letztlich IMMER um dich!
Ich bereite mich nun weiter auf ein erneutes, für mich durchaus herausforderndes Lehrgangswochenende vor. Und ich werde versuchen mit meinen Talenten, Stärken und vor allem Schwächen zu gehen, vielleicht auch schon zu hopsen, oder zu laufen, vielleicht sogar zu tanzen - aber für den Anfang nur ein ganz kleines bisschen ;)
Alles Liebe Euch da draußen
Bianca

Und das gilt natürlich für alle Männer da draußen gleichermaßen!!
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